Die Zeit der Altvorderen

Nur weniges ist aus dieser Zeit, bevor es die Welt, die uns heute als Höllentor bekannt ist, gab bekannt. Aus uralten Textfragmenten, deren Wahrheitsgehalt nie bewiesen wurde, lässt sich nur bruchstückhaft etwas zusammensetzen. So soll es auf einer Welt, die der unseren recht ähnlich war, einen mächtigen Magier gegeben haben, der in seinem Streben nahezu alles erreicht hatte, nur eines enthielt ihm der eigene Vater vor: Die Unsterblichkeit. In einem Streit mit ihm wurde er von unermesslichem Zorn gepackt und erschlug den eigenen Vater.Später fand er das Geheimnis heraus, der Vater hatte einen Edelstein, der wenn man sich mit ihm verband Macht und die Unsterblichkeit schenkte. Der Magier tat dies und begann binnen kurzer Zeit auch von der Macht gebrauch zu machen, er verfiel ihr immer mehr und wurde grausam und mißtrauisch. Er errichtete ein Regime des Schreckens und der Unterdrückung.

Ein Fremder, über dessen Namen und Herkunft nichts bekannt ist, nahm den Kampf gegen ihn auf, aber der finstere Zauberer war unbesiegbar. Bis zu der Stunde als es dem Fremden gelang den Kristall in tausenden Stücke zu zerschmettern. Im gleichen Augenblick starb der Zauberer, aber mit ihm fielen auch große Teile der Welt ins Verderben. Es war allerdings niemandem bewußt, wieviel magische Energie tatsächlich in dem Edelstein gespeichert war und durch seine Zerstörung freigesetzt wurde. In den Splittern des Kristalls soll sich die Welt vielfach gespiegelt haben und jede dieser Scherben wurde zu einer eigenständigen Welt. Eine von ihnen wurde Höllentor.

Die Zeit der Legenden

Die Gelehrten streiten sich immer noch darüber ob es diese Zeit wirklich gab oder ob man sie als reine Legende abtun muß. Aber ein Fünkchen Wahrheit muß doch in ihnen liegen, denn wo sonst kommen die uralten Artefakte, Gebäude und Wunder her die uns umgeben? So werden sie hier aufgeführt und es bleibe einem selbst überlassen, ob man daran glaubt oder nicht.

In dieser Zeit der Legenden soll das Land noch an allen Gestaden bewohnt gewesen sein. Die Städte pulsierten vor Leben und die Menschen waren glücklich und zufrieden unter der Herrschaft von ihrem König, sein Name war Lord British. Man konnte ohne Gefahren die Wälder und Gebirge durchqueren, die dunkle Brut versteckte sich vor Angst tief in den Eingeweiden der Erde, denn die Krieger dieser sagenumwobenen Zeit waren zahlreich und mutig und achteten ihre Ehre höher als ihren Goldsack.

Auf der anderen Seite war es jedoch eine gottlose Welt. Der Friede und Wohlstand wurde erkauft durch die Anbetung eines Buches - auch der Kodex genannt. Dieses Buch enthielt die Weisheiten des Lords British - und der Kodex war es auch der den Göttern den Zutritt in die Welt der Legenden versagte.

Aber die Jahrhunderte vergingen das Ungleichgewicht zwischen Gut und Böse wurde immer größer - denn die Bewohner hatten keine Gottheiten, die das Gute auf die Welt, die sie Britannia nannten, brachten. Und je mehr dieses so wichtige Gleichgewicht schwand um so stärker wurde der Druck auf diesen isolierten Teil des Kosmos - bis - ja bis schließlich die Welt unter diesem Druck kollabierte! Was nun folgte war der Grosse Bruch, die Apokalypse, der Untergang der Welt wie man sie damals kannte.

Der Große Bruch

Nur die Weisesten konnten sich vorbereiten auf das,  was nun geschah. Die Erde bebte und begrub Tausende unter sich. Berge explodierten, verschütteten und verbrannten weite Teile des Landes, die Asche verdunkelte den Himmel über Jahre hinweg. Waldbrände tobten und verödeten ganze Landstriche, wohingegen andere Teile der Welt von Springfluten heimgesucht wurden. Wellen, so hoch wie ein Berge verschlangen manche Küstenstädte ganz und gar und ließen nicht viel mehr als zerstörte Ruinen hinter sich zurück. Innerhalb weniger Wochen wurde all das zerstört, wofür die damalige Menschheit Jahrtausende gebraucht hatte um es aufzubauen.

Doch damit nicht genug. Durch die Katastrophen wurden auch die Unholde der Unterwelt herausgetrieben, nicht länger gelähmt durch den Antlitz der Sonne die nun hinter einem dichten Schleier aus Asche und Staub lag und die Schwerter der Krieger. Zwar wurden viele von ihnen in ihren unterirdischen Kavernen begraben, aber der Rest verbreitete Angst und Schrecken unter den wenigen Überlebenden. So kam es, dass viele der einst so stolzen Städte entweder aufgegeben werden mußten oder von der Finsternis einfach überrannt wurden.

Jhelom, die Stadt der Krieger, wurde von einer Armada von Schiffen voll mit Orks heimgesucht und besiegt. Auf die gleiche Weise fielen die Orks auch über die Festung der Schlange  her. Die letzten Bewohner konnten sich noch in einem der Wachtürme verschanzen, wurden dort aber erbarmungslos ausgehungert. Ihrer gemarterten Seelen finden bis zum heutigen Tage keine Ruhe und gehen dort immer noch um. Occlo wurde von gigantischen Flutwellen ertränkt. Das gleiche Schicksal erlitt Magincia. Buccaneers Den hatte viele Tote zu beklagen, aber die Piraten waren hervorragende Seemänner und einige konnten sich vor der aufgebrachten See retten. Skara Brae wurde von der Bevölkerung aufgegeben, die nach Britain floh. Allerdings kamen nur wenige an, da der Flüchtlingszug von Drachen aus Destard angegriffen wurde, kaum dass sie den Pass nach Britain durchqueren wollten. Nujelm wurde von einem Regen aus heißer Asche überrascht, der innerhalb von ein paar Minuten alles Leben auf der Insel auslöschte. Und Moonglow vernichtete sich selbst in einem magischen Kataklysmus. Die ehemals mächtigen Magier weigerten sich anzuerkennen, dass ihre Magie durch die Zerwerfung des Äthers geschwächt war, und bei dem Versuch eine magische Barriere um ihre Stadt zu errichten, schlug die Magie zurück und tötete fast alle Bewohner, die wenigen, die nicht sofort starben fristen nun ein Leben zwischen Tod und Leben, gefangen in einem Stadium der Todlosigkeit.

Diese Katastrophen werden nur in wenigen Schriftstücken erwähnt die jedoch durchaus glaubwürdig sind. Demzufolge sollen sich diese Dinge über einen Zeitraum von einem Jahr hingezogen haben. Gelehrte setzten später diesen Zeitpunkt der Geschichte von Höllentor als Jahr Null der neuen Zeitrechnung an. Das Jahr Null nach dem Bruch, oder kurz: 0 n.d.B.n.d.B.

Die Zeit der Einwanderung

Kurze Zeit darauf, wir nehmen an es war um das Jahr 50.n.d.B. war die Zeit nach wie vor schrecklich für die Bewohner von Höllentor, wurde durch den Kataklysmus ein Tor zu den äußeren Sphären geöffnet - und durch dieses Tor kamen Fremde nach Britannia, das seine leidgeprüften Bewohner nun voll Ironie Höllentor - also Hells Gate in der alten Sprache, nannten. Es waren fremdartige Wesen, die dort kamen, zuerst wurde man ihrer kaum gewahr. Als erstes kam ein fremdartiges, beängstigendes Volk. Es war schwarz wie die Nacht und tödlich wie ein Skorpion. Es schien auf der Flucht zu sein und so boten sich die Piraten von Buccs Den an, ihnen Asyl zu geben, natürlich um ihren Vorteil aus diesem Geschäft zu ziehen. Leider jedoch wurden die Betrüger betrogen und ehe sie es sich versahen wurden sie komplett von ihren neuen Gästen, die man später als Dunkelelfen oder auch "Ilythiiri" wie sie sich selbst nannten, bezeichnete, in nur einer Nacht abgeschlachtet. Hinter ihnen kamen die Völker der Elfen, die "Sindar" und die "Laiquendi", auf der Jagd nach ihren dunklen Vettern und sie erzählten von einer großen Schlacht, die bereits gegen sie auf Höllentor gewütet haben soll, aber in dieser Zeit der Zerstörung hatte kein Bewohner etwas davon bemerkt, jeder versuchte nur, sein Leben und das seiner Lieben in Sicherheit zu bringen. Sie schlossen Bündnisse mit den verbliebenen Menschen und mit ihnen schien der endgültige Untergang der Menschheit für das erste abgewendet zu sein.

An der Seite der Elfen, war das Volk der Zwerge oder auch "Khazadul" wie sie sich selbst nannten, durch das Tor gekommen,  aber obwohl sie wohl mit ihnen zusammen gekämpft hatten, waren ihre Ziele nicht identisch wie es schien. Sie zog es enger zu den Menschen. Zuerst in die Erzminen auf der Suche nach unbekannten Erzen, dann in die Städte wo sie das Metall zu Waffen und Werkzeugen verarbeiteten und an die Bewohner verkauften, immer eifersüchtig ihre Schmiedekünste für sich bewahrend.

Ebenfalls zu dieser Zeit, ca. 60 n.D.B., betrat ein Volk stolzer Krieger Höllentor. Sie sprachen von einem höheren Wesen, welches sie einen Gott nannten, das sie gerettet hatte und auf diese Welt brachte. Sie nannten sich selbst "Kinder Rahhalas" oder einfach als Nomaden und siedelten sich in der Wüste Tarakesh an. Für die Menschen waren ihre Sitten und Gebräuche vollkommen rätselhaft, da sie fest im Glauben an diesen Gott, ihm für ihre Rettung dankten, während doch Höllentor reine Zerstörung bedeutete!

So tobte der Krieg weiter, nunmehr aber mit etwas anderer Besetzung. Die Menschen hatten Beistand durch Elfen, Zwerge und auch die Nomaden erhalten, die Reihen der dunklen Rassen Höllentors wurden durch Dunkelelfen und nach einer Weile auch durch Dunkelzwerge, die sich von ihren Zwergenbrüdern abgespalten hatten, unterstützt. Jahrhunderte vergingen so in ständigem Wogen des Kriegsglückes und mit dem Einfluß der Neuankömmlinge änderten sich auch das Leben der Menschen und sie selbst.

Schließlich schloß sich der Riss in die weiten Sphären wieder. Der Rückzug zu ihren Heimatwelten war den Neuankömmlingen verwehrt und die meisten ergaben sich in ihr Schicksal und machten sich auf Höllentor seßhaft. Nur wenige versuchen heute noch einen Weg in ihre weit entfernten Heimatwelten zu finden. Hiermit endet schließlich auch das Zeitalter der Einwanderung.

Die Ankunft der Götter

Nachdem die Machtaufteilung wieder ein kleines wenig stabiler wurde und die Menschen nicht mehr von einem Augenblick zum anderen lebten kam es zu einer kleinen Verschnaufpause, erste Berichte darüber sind auf das Jahr 146 n.d.B. datiert. So brachten die Neuankömmlinge nicht nur neue Technologien mit ins Land, sondern auch neue Gedanken und das Interesse anderer, weitaus fremdartigerer Wesen. Der Kodex, ein Relikt aus alten Zeiten, hatte seinen Stellenwert mit dem Untergang von Lord Britisch verloren. Die Bevölkerung wußte nicht, an wen sie sich wenden sollte in ihrer Not und es mangelte an starken Führern. So fielen die Erzählungen der Zwerge und Nomaden über die eigenen als auch fremden Götter auf fruchtbaren Boden und das Interesse vieler Menschen machte die Götter neugierig. Zuerst waren es die Götter der Zwerge und Nomaden, die ihre Präsenz auf Höllentor manifestierten. Für die Menschen aber waren die Glaubensvorstellungen dieser Götter aber zu fremd. Jedoch verspürten auch andere Gottheiten das Machtvakuum auf Höllentor und dehnten ihren Einfluß dorthin aus. Aber wo Gut ist, ist das Böse nicht fern. Und so krochen auch dämonische Kräfte durch das Tor und versickerten im Boden um sich in die Seelen derer zu schleichen, die empfänglich dafür waren.

Die erste Gottheit, die eintraf. war Palas der Strahlende. Er sah hinab auf eine der vielen Schlachten, die Trinsic über sich ergehen lassen mußte, und was er sah gefiel ihm. Ein Mann fiel im besonders ins Auge, es war der edle Sir Rufus Lensar, der fast allein mit ein paar Getreuen schon über Stunden das zertrümmerte Nordtor gegen eine Übermacht aus Trollen hielt, auf dass seine Männer die Verteidigungsanlage wieder reparieren konnten. Jedoch kam das Unvermeidliche, ein feiger Speer traf Sir Lensar mitten in die Brust und drang durch ihn hindurch. Er fiel. Dieses Ende schien Palas nicht angemessen. Er schwang Faistrin, sein Schwert, und Leben kehrte für begrenzte Zeit wieder in den eigentlich Toten ein. Erneut erhob er sich und unter dem angstvollen Geschrei der Trolle und Orks warf er sich in ihre Menge, ein göttliches Leuchten umspielte ihn, als er mit singender Klinge den Tod in die Reihen der Feinde brachte. Seine Männer, zuerst nur ungläubig staunend, reparierten das Tor und die Belagerung konnte zum Guten für die Verteidiger gewendet werden. Nach der Schlacht jedoch sank Sir Lensar, der Mutige endgültig zusammen und verschied. Sein Leichnam ist heute immer noch in Trinsic aufgebahrt und seit dem Tag wird er von den Bewohnern Trinsics als auch vielen Kriegern selbst als Gottheit verehrt, unwissend, dass er eine Erscheinung Palas ist.

Andere Gottheiten erschienen weniger spektakulär. So erschien Laarkon in einem Waldläufer als Weide, als dieser auf der Fährte einer Rotte Orks war und brachte ihm die Weisheit und die Magie der Natur nah. Thelkon wandelte sein Leben und wurde später der erste Großdruide auf  Höllentor.

Nylinn die Muse erschien als erstes dem Steinmetz Skolfog im Traum und ermöglichte es ihm, Statuen von berückender Schönheit herzustellen, die noch heute in Minoc zu bewundern sind. Seit dem gilt sie als Göttin der Kunst und Lebenslust.

Auch zu erwähnen sei Xana die Weberin. Sie tritt niemals selbst in Erscheinung und teilte ihr Wissen mit der Sterblichen Thalanta, die als Halbgöttin in die Götterwelt aufging. Ihre Gabe ist die der Heilung und das Spenden von Leben. Gleichzeitig nimmt sie es auch und lenkt die Schicksalsfäden. Die meisten Heilzauber und die Anwendung von Kräutern, lange Zeit vergessen, wurden von ihr neu gelehrt. So nimmt es allerdings nicht Wunder, dass die Menschen ihre Gebete an Thalanta, anstelle Xanas richten.

Das Zeitalter der Lichts

Die Geschichtsschreibung beginnt ab 454 n.d.B. vom Zeitalter des Lichtes zu sprechen, oder auch vom Großen Aufbau. Da die Bevölkerungszahlen durch die Kriege derart dezimiert worden waren, entschied der Kriegsrat, der noch immer Höllentor regierte, die verlassenen Städte nicht mehr zu besiedeln. Statt dessen wurde alle Energie daran gesetzt die Verteidigungsstätten Britain, Minoc und Trinsic wieder aufzubauen und für die Zukunft neu zu befestigen. In diesen Tagen spalteten sich dann auch die verbliebenen Elfen und Zwerge wieder von den Menschen ab, nur wenige hatten den Großen Krieg überlebt, und zogen hinaus in die Wälder und Berge. Die Hochelfen verließen das Land in Richtung Schlangenfestung und errichteten sie neu und nannten ihre neue Stadt Jerliss. Für viele hundert Jahre sollte man nun nichts mehr von ihnen hören, so dass manche Unwissende schon behaupteten es seien nur Legenden.

So erholte sich die Menschheit langsam wieder. Jahrhunderte vergingen, viele kleinere Kriege wurden noch geschlagen, bis der legendären AllanïDor, die den Druiden heilige Stadt Yew 993 n.d.B. wieder von den finsteren Waldkreaturen befreite, aufbaute und besiedelte. 50 Jahre später zog der Clan der Tark-Drunain nach Cove, erschlug alle Orks ohne Ausnahme, befestige den Ort und siedelte sich dort mitsamt Bauern und Handwerker an.

So vergingen die Jahre und Jahrzehnte und die handwerklichen wie magischen Künste erlangten wieder einen Stand, wie er vor dem Großen Bruch gewesen sein mochte. Die Länder waren sicher, Ackerbau und Viehzucht ertragreich und der Handel profitabel. Das Volk wurde immer zufriedener und hörte immer weniger auf die Worte der Schriftgelehrten und weitsichtigen Taktiker, die immer wieder zur Vorsicht mahnten.

Der Kriegsrat wurde 1340 n.d.B. von Stadträten abgelöst, reiche korrupte Kaufmänner allesamt, jeweils angeführt von einem dickbäuchigen Bürgermeister, dessen größte Sorge seinen eigenen Erträgen galt. Die einzige Ausnahme war Trinsic, wo nach wie vor der Kriegsrat, von einem Kreis aus sechs hochrangigen Paladinen gebildet, regierte. Trinsic, die Stadt der Wacht, war auch die einzige, die weiterhin ihre Mauern ausbaute und ihrem Volk Waffenübungen abverlangte. Aber dies war die Ausnahme. So verwunderte es niemanden, dass mit der Zeit die Verteidungsmauern der anderen Städte bröckelten, die Grenzposten immer schlechter besetzt und die Patrouillen sogar ganz eingestellt wurden.

Das Zeitalter der Dämmerung

Damit begann schleichend das Zeitalter der Dämmerung, nachträglich festgelegt auf 1482 n.d.B. Nur die weisesten der Schriftgelehrten sind so vorausschauend um dieses Zeitalter schon in ihre Manuskripte einzutragen, verspottet von den Ignoranten, die sich noch im Licht des Tages wähnen. Es begann erst langsam, unscheinbar. Zuerst sichteten Wanderer nur merkwürdige Schatten am Himmel oder hörten des nachts Trommeln in den Bergen und den Wäldern. Niemand machte sich die Mühe nachzuschauen, die Wachen verließen nur ungern ihre Kasernen. Als nächstes verschwanden Reisende, ein Händler, der meinte, er wurde von Orks überfallen, wurde nur verspottet. Aber die Vorfälle häuften sich und der Druck auf die Stadträte wurde beständig größer. Dennoch wurde das Problem immer weiter vor sich her geschoben, statt die Straßen und Passe sicherer zu machen, wurden die Stadtwachen verstärkt um den unzufriedenen Mob im Zaum zu halten.

Unter der Regierung von Smithalk NaiTremen (1502 n.d.B bis heute) dem amtierenden Bürgermeister von Britain, begann schließlich der Zerfall des Städtebundes. Angestachelt durch die Unterdrückung der Stadtgarde, spaltete sich ein Teil der Garnison und auch mancher Handwerker ab und nahmen Cove unter der Führung von General Tyron 1511 n.d.B im Handstreich ein. Der ehemals starke Clan der Tark-Drunain war nur noch ein dekadenter Schatten seiner selbst und wurde schmählich aus dem Ort vertrieben und zog hinaus in den Osten von Höllentor ins Exil.  Tyron selbst war ein jähzorniger Mann, dessen Ausbrüche ihm in Britain in das Gefängnis gebracht hätten, und aus Cove mit der Zeit ein Ort der zwielichtiges Gesindel wie Licht die Motten anzog. Das Unwahrscheinlichste von allem trat ein, es gelang  Tyron 1512 n.d.B einen Pakt  Orkrush, dem Kriegslord der Orks von Akrash, zu schließen! Im Tausch gegen das Land und freien Eintritt in die Stadt, verpflichteten sie sich Cove im Falle eines Angriffes zu verteidigen und die Bewohner in Ruhe zu lassen.

Bevor die Garde Britains genug Zeit hatte, ein Befreiungsheer aufzustellen, kam der nächste Schlag. Yew wurde schon einige Zeit von Wesen heimgesucht, die sonst nur in schlechten Träumen vorkommen. Jedoch wurde in Britain nie darauf reagiert. Nun geschah es aber eines Nachts des Jahres 1513 n.d.B, dass der Wald lebendig schien. Monströse Spinnen, riesenhafte Insekten und der Wald selbst rückten auf die Stadt zu. Bevor auch nur eine Verteidigung mobilisiert werden konnte, war die Stadt schon so gut wie verloren. In Panik rannten viele in die Wälder und tauchten nie mehr auf, nur ein Ring von Verteidigern unter der Führung von TakedaïDor, eine direkte Nachfahrin vom legendären AllanïDor hielt noch den Marktplatz frei für Flüchtlinge. Nur wenige Überlebende schafften es durch ein Mondtor nach Britain.

Noch geschockt vom Falle Yews kam die Nachricht der Belagerung Trinsics nur 2 Monate später fast nicht mehr überraschend. Britain war mittlerweile schon nominell  führerlos. Der Bürgermeister Smithalk wurde schon lange Zeit nicht mehr auf Ratsanhörungen gesehen und der Rat selbst, mittlerweile sozusagen kopflos, versuchte zu retten was zu retten war - ihre Geldbörsen. Die Stadtgarde wurde weiter verstärkt, eilig begann man mit der Ausbesserung der Verteidigungsmauern, jedoch mangelte es an Baumaterial, da niemand mehr wagte lange Überlandreisen unbewacht anzutreten. Hilfegesuche aus dem belagerten Trinsic von Lord Ulrik, einem Nachfahren von Sir Rufus Lensar, wurden nicht einmal beantwortet, weil sich niemand bereit erklärte die Botschaft durch das Belagerungsheer zu tragen.

Minoc unter der Führung von Thilwinn dem Älteren, einem gewieften Geschäftsmann ohne jede Skrupel, sah noch keinen Grund zur Sorge, nie liefen die Geschäfte mit Waffen und Rüstungen so gut wie gerade in diesen Tagen. In der Tat gab es kaum Übergriffe auf die Handelskarawanen aus dieser Stadt, auch gab man sich erstaunlich zuversichtlich was die Zukunft anging. So kamen langsam Gerüchte auf, das viele der Waffen die die Stadt verließen, nicht nur für die anderen Städte gedacht wären, aber die halbhrezigen Nachforschungen verliefen fruchtlos und so verblieb es.

Die vorerst letzte schlechte Nachricht kam dann von Sollvyn, der Hofmagierin zu Britain. Sie und ihre Kollegen von der Magischen Fakultät Britannus Maginci mußten herausfinden, dass der magische Äther, die Quelle aller Magie, langsam aber stetig an  Kraft verlor. Woran dies liegen mochte, wußte auch sie nicht zu berichten, aber die Anzeichen waren eindeutig. Zwar fand man an der magischen Fakultät  heraus, dass der Einsatz seltener, bisher kaum erforschter, Stoffe als zusätzliche Reagenz dem Magiefluss wieder zu alter Stärke verhalf, aber man machte sich große Sorgen um die alte Magie Britannias wie die Reisetore, deren Kraft ebenfalls am Schwinden war. Smithalk konnte dies nicht beeindrucken, immerhin hatte er nun schon über einen Monat nicht mehr seine Gemächer verlassen, was Gerüchten Tür und Tor öffnete.

Dies ist ein kurzer Abriß der Geschehnisse auf Höllentor, mögen die Götter uns gnädig sein und uns nicht in ein neues Zeitalter der Finsterniss zu schicken.
 
 

Aufgezeichnet von Zeldorn, Wanderer und Schriftgelehrter, 1515 n.d.B

 

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